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La Rioja - eine spanische Provinz und als Denominatión de Origen Calificada (D.O.Ca) eines der besten Weinbaugebiete Europas.

     
  Als die Mauren noch einen Teil von Spanien beherrschten, wurde Laguardia als Festung erbaut - zwischen der 1.300 Meter hohen Sierra de Cantabria und dem Ebro.
     
  Laut hallen die Schritte in den schmalen Gassen zwischen den hohen Mauern Laguardias. Kein Autolärm zerreißt die Stille, keine Lichtreklame
stört die Nacht. Nur Stimmen und Musik aus einer Tapas-Bar …
     
  Tempranillo, Riojas wichtigste Rebsorte. Sie bringt kräftige, ausdrucksstarke und vielschichtige Weine hervor, in der Alavesa andere als in Rioja Alta und in der niederen Baja. Dazu kommen Finesse und Eleganz, je nach Önologe.
     
  Manche Önologen sehen sich als Künstler, andere sind Techniker, andere wiederum verstehen sich als reine Handwerker - oder aber Visionäre. Heute treffen sie Entscheidungen, deren Auswirkungen der Wein-Genießer erst in einigen Jahren spürt.
     
  Nachdem die Lese beendet ist und der Wein im Tank gärt, der Zucker sich in Alkohol verwandelt, übernimmt der Computer die Arbeit. Aber die Zusammenstellung der Cuvées, ob der Tempranillo besser mit Garnacha oder Graciano harmoniert, ist Menschensache.
     
  Ein klassischer Rioja altert zwischen einem und mindestens zwei Jahren im Barrique – dem Fass aus Eichenholz von 225 Litern Inhalt.
     
  In einigen Betrieben ist die Automation so weit fortgeschritten, dass Menschen kaum noch gebraucht werden, in anderen wiederum geht es nicht ohne sie.
     
  Nach dem Rundgang durch die Bodega kommt der Moment der Entscheidung – die Verkostung der Weine. Der Chef des Hauses ist gern dabei.
     
  LAGAR heißt die in Stein gehauenen Kelter. Hier gewannen die Weinbauern des Vor-Mittelalters ihren Wein. Im großen Becken wurden die Trauben getreten, der Most lief ins mittlere Becken, dort setzten sich die Trubstoffe ab. Aus dem letzten Becken wurde geschöpft.
     
  Bauwut kent keine Grenzen, jeder will sein Markenzeichen, jeder seine besondere Bodega. Hier ist es die Bodega Ysios, entworfen von Santiago Calatrava.
     
  Manch ein Weinbauer besitzt nur einen halben Hektar, traditionelle Familienunternehmen oder Kapitalgesellschaften hingegen bis zu fünfzig.
     
  Man findet die Reservas der weißen Viura-Traube nur noch in den traditionsreichen Bodegas. Diese Weine muss man probieren.
     
  Beim Abziehen des Weins läuft er durch ein Rohr in eine Silberschüssel. Darin sieht der Fachmann sofort, wenn sich die ersten Trubstoffe (Schwebeteilchen) zeigen und unterbricht den Vorgang.
     
 

El Cementerio, der Friedhof - so nennen die Winzer ihr Flaschenlager. Hier ruhen und altern wahre Schätze, bedeckt von einem Flor aus Penicillin.

 

     
  Einen neue Generation von Winzern, Agronomen und Önologen wird bald den Charakter der Riojas bestimmen. Sie haben überall auf der Welt gelernt, doch Finesse, Eleganz und Tiefgründigkeit bleiben wichtig.
     
  “Es gehört schon ein Dichter dazu, einen wirklich großen Wein zu machen.“ Dichter sind die Önologen allemal, manche sind so dem Wein verfallen, dass sie neben dem Tank liegend sich am Sound der malolaktischen Gärung berauschen.
     
  Garnacha gehörte bis vor wenigen Jahren in jede Rioja-Assemblage. In der Rioja Alavesa entwickelt sie sich in Richtung Eleganz und Mineralität. In der Rioja Alta mit Atlantik-Klima fällt sie fruchtiger aus. In der heißen und tief gelegenen Rioja Baja sind es Weine mit vollem Körper, viel Alkohol und wenig Säure.
     
  Große Gärtanks aus Eichenholz, sogenannte tinas, stehen seit mehr als achtzig Jahren hier in Haro, und noch immer sind sie voll funktionsfähig.
     
  Wesentlich für den späteren Ausbau als Crianza, Reserva und Gran Reserva ist die Qualität der Trauben. Je besser sie ist, desto länger kann der Wein reifen, Die besten Jahrgänge sind 1982, 1994, 1995, 2001. Unbedingt zugreifen!
     
  Und am Ende eines langen Recherchetages:
das Wesentliche ...